Skip to main content

Rechtsprechung rund ums Verkehrsrecht, Bußgeldrecht und Verkehrsstrafrecht

Einen Anhänger mit einem nicht für ihn vorgesehenen Kennzeichen am Straßenrand abzustellen, kann böse Folgen haben. Foto: Kenny Eliason auf Unsplash
Gericht bestätigt weite Auslegung des Begriffs „Gebrauch machen" beim Kennzeichenmissbrauch

Ein Anhänger mit falschem Kennzeichen gilt bereits dann als „in Gebrauch genommen“, wenn er im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt wird. Das hat das Bayerische Oberste Landesgericht (BayObLG) im Fall eines Angeklagten entschieden, der einen Anhänger mit einem nicht für dieses Fahrzeug vorgesehenen Kennzeichen im öffentlichen Verkehrsraum am Straßenrand abgestellt hatte (BayObLG, Beschluss vom 03.11.2021, Az.: 203 StRR 504/21).

Das Amtsgericht Frankfurt misst SUVs ein höheres Gefährdungspotential als herkömmlichen Pkw zu, wenn sie eine rote Ampel überfahren. Foto: iStock.com/Askolds
Ein SUV-Fahrer muss nach Ansicht des AG Frankfurt bei einem Rotlichtverstoß mehr zahlen

Das Amtsgericht (AG) Frankfurt am Main hat entschieden, dass Rotlichtverstöße mit einem Sport Utility Van (SUV ) wegen der von dem Fahrzeug ausgehendes Gefahr ein höheres Bußgeld rechtfertigen können. In dem Verfahren ging es um einen Fahrer, der trotz mehr als einer Sekunde Rotphase mit seinem SUV in eine Kreuzung eingefahren war. Die Messung durch eine fest installierte Anlage hielt das Gericht für korrekt (AG Frankfurt a. M., Urteil vom 03.06.2022, 974 OWi 533 Js-OWi 18474/22).

Wenn das dichte Auffahren zur Nötigung wird, wird es kritisch für den Führerschein. Foto: iStock.com/lilly3
Führerscheinentzug nach aggressivem Fahrverhalten und Nichtbeibringung eines Gutachtens bestätigt

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH München) hat den Entzug einer Fahrerlaubnis bestätigt. Ein Berufskraftfahrer hatte ein medizinisch-psychologisches Gutachten verweigert, nachdem er im Straßenverkehr durch gefährliche Nötigung in Tateinheit mit der Beleidigung von Polizeibeamten aufgefallen war (VGH München, Beschluss vom 28.10.2021, Az.: 11 CS 21.2148).

Foto: Marco Biondi auf Unsplash
Gericht kippt Urteil: Streit um Rotlichtverstoß geht in die nächste Runde

Das grüne Licht einer Ampelanlage sollte nicht dazu verleiten, ohne genauen Blick auf die Verkehrslage in einen Kreuzungsbereich einzufahren. Wenn der Fahrer noch vor der eigentlichen Kreuzung zum Halten kommt und die Ampel auf Rot umschaltet, kann dies ein vorwerfbarer Rotlichtverstoß durch Einfahren in eine Kreuzung bei Rot sein, sofern der Fahrer mit einem Umschalten der Ampel rechnen musste. Das hat das Bayerische Oberste Landesgericht (BayObLG) klargestellt (Beschluss vom 07.07.2025, Az.: 201 ObOWi 407/25).

Gericht bestätigt harte Ahndung einer Behinderung von Rettungsdiensten. Foto: iStock.com/Teka77
OLG Hamm bestätigt Geldstrafe und Führerscheinentzug für die Behinderung von Rettungskräften

Ein Mann hat durch sein Verhalten am Unfallort die Arbeit von Rettungskräften behindert und muss dafür eine empfindliche Strafe hinnehmen. Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm bestätigte sowohl ein Urteil des Amtsgerichts Ibbenbüren, mit dem der Mann Strafe von 110 Tagessätzen zu je 65 € verurteilt worden war, als auch ein ebenfalls verhängte Fahrverbot von vier Monaten (OLG Hamm, Beschluss vom 10.03.2022, Az.: III-4 R RVs 2/22).

Wer ist zu schnell gefahren? Ein Fahrtenbuch hilft, den richtigen Fahrer ausfindig zu machen. Foto: sebastiaan stam auf Unsplash
OVG NRW bestätigt Fahrtenbuchauflage – Haltertrennung schützt nicht vor Konsequenzen

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Nordrhein-Westfalen hat die Beschwerde einer Fahrzeughalterin abgewiesen, die sich gegen eine einjährige Fahrtenbuchauflage wehrte. Entscheidend war, dass der Fahrer eines Tempoverstoßes nicht ermittelt werden konnte – ohne Verschulden der Behörden. Denn im zuständigen Fahrzeugregister war der Vater der Frau - wenn auch nur formal - als Halter eingetragen (OVG NRW, Beschluss vom 08.08.2022, Az.: 8 B 691/22).