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Rechtsprechung rund ums Verkehrsrecht, Bußgeldrecht und Verkehrsstrafrecht

Verkehrsregelungen müssen sich aus sichtbaren und verständlichen Schildern selbst erklären. Foto: Hansjörg Keller auf Unsplash
OLG kippt Bußgeld: Uneindeutige Halteverbotszone reicht nicht aus

Ein Autofahrer aus Kiel musste ein Bußgeld wegen angeblichen Falschparkens nicht zahlen – das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig stellte klar: Ein Halteverbot ist nur wirksam, wenn Beginn und Ende eindeutig beschildert sind. Unterschiedlicher Straßenbelag genügt nicht, die Verbotszone muss deutlich erkennbar sein (OLG Schleswig, Beschluss vom 28.06.2024, Az.: II Orbs 26/24)

Symbolfoto einer jungen Frau am Steuer. Foto: Thibaut Santy auf Unsplash
VG Aachen stoppt Führerscheinentzug wegen fehlender Fristsetzung

Das Verwaltungsgericht (VG) Aachen hat einer jungen Fahranfängerin im Wege des vorläufigen Rechtsschutzes ihren Führerschein zurückgegeben. Der Grund: Die Behörde hatte die gesetzlich vorgeschriebene klare Frist zur Teilnahme an einem Aufbauseminar nicht gesetzt – ein Versäumnis mit weitreichenden Folgen (VG Aachen, Beschluss vom 25.02.2021, Az.: 3 L 775/20).

Nutzung eines Smartphones im Auto. Gerichte prüfen streng, ob das Gerät tatsächlich in einer Halterung oder doch freihändig bedient wurde. Foto: Leiada Krözjhen auf Unsplash
„Handyspange“ schützt nicht vor Strafe – Gericht bestätigt Handyverstoß
Ein Autofahrer aus Frankfurt wollte ein Bußgeld wegen verbotswidriger Handynutzung mit dem Hinweis auf eine sogenannte „Handyspange“ abwehren. Doch das Amtsgericht (AG) Frankfurt am Main zeigte wenig Verständnis und bestätigte das verhängte Bußgeld – die Begründung fiel deutlich aus (AG Frankfurt am Main, Urteil vom 17.08.2021, 976 OWi 661 Js-OWi 51914/20).

E-Bikes sind anders als herkömmliche Fahrräder - aber gilt das auch für die anwendbaren Promillegrenzen? Foto: Team Evelo auf Unsplash
OLG Karlsruhe bestätigt Freispruch: Keine absolute Fahruntüchtigkeit für Pedelec-Fahrer unter 1,6 Promille

Ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Karlsruhe hat entschiedne, dass Pedelec-Fahrer strafrechtlich nicht als Kraftfahrzeugführer gelten – und damit für sie auch andere Alkoholgrenzwerte gelten. Die Staatsanwaltschaft scheiterte mit ihrer Revision (OLG Karlsruhe, Urteil vom 15.10.2020, Az.: 2 Rv 35 Ss 175/20).

Wer unter Cannabis-Einfluss gefahren ist, muss sowohl mit einem Fahrverbot als auch mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Foto: Louis Hansel auf Unsplash
OLG Düsseldorf bestätigt Fahrverbot trotz paralleler Fahrerlaubnisentziehung

 Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hat eine Rechtsbeschwerde gegen ein Fahrverbot wegen Cannabis-Konsums abgelehnt. Der Betroffene hatte geltend gemacht, dass zuvor aufgrund desselben Lebenssachverhalts bereits verwaltungsrechtlich die Entziehung der Fahrerlaubnis ausgesprochen worden sei, und sah hierin eine Doppelbestrafung (OLG Düsseldorf, Beschluss vom 19.12.2022, Az.: 2 RBs 179/22).

Auch wenn Berufskraftfahrern der Jobverlust droht, braucht ein Absehen vom Fahrverbot eine sehr genaue Begründung. Foto: Nigel Tadyanehondo auf Unsplash
OLG Frankfurt stärkt Anforderungen an Ausnahme vom Fahrverbot

Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt hat eine Entscheidung des Amtsgerichts Wiesbaden aufgehoben, das einem Berufskraftfahrer trotz erheblichen Tempoverstoßes ein Fahrverbot erspart hatte. Die Richter betonten: Ausnahmen vom Regelfahrverbot sind möglich – müssen aber fundiert begründet und auf nachweisbaren Tatsachen beruhen (OLG Frankfurt, Beschluss vom 26.04.2022, Az.: 3 Ss-OWi 415/22).